Die Anreise zum 4. Anklamer Indoorcup erfolgte am Freitag in 3 Autos, wobei sich die männliche Besatzung in die zwei kleinsten Autos der Welt quetschen durfte, was für uns Mädels schon ein belustigender Anblick war.
Beim traditionellen Pizzaessen im Lehrlingswohnheim wurde sich mit einigen Videos von vorherigen Rennen schon mal auf den Wettkampf eingestimmt.
Nach einer erholsamen Nacht (in geblümter Bettwäsche) und einem reichhaltigem Frühstück sind wir mit gutem Gefühl in die Schwimmhalle einmarschiert. Eine leichte Anspannung und Nervosität lag bereits in der Luft, denn wir wussten, dass die Möglichkeit bestand den 4. Indoorcup zum 3. Mal in Folge zu gewinnen und somit unserer Favoritenrolle gerecht zu werden und zu festigen. Kurz nachdem der Rennplan feststand und die Teams in Gruppen eingeteilt wurden, ging es auch schon los.
Der Wettkampftag begann für uns mit einem Showrennen, welches wir zum warm paddeln ausnutzten, denn direkt danach bestritten wir unser erstes Rennen gegen die Sportunion, die souverän in 5 sec besiegt wurden. Damit wurde schon mal die ungebrochene Siegesserie in Anklam fortgesetzt. Im zweiten Rennen wurden dann die Peenerobben in 6 sec abgefertigt.
Die Auswertung nach jedem Rennen mit Steven und dem gesamten Team sorgte für eine objektive Einschätzung und half uns, die nächsten Male mehr auf die Schwierigkeiten insbesondere beim Start zu konzentrieren und diesen besser und explosiver zu fahren.
Als nächstes fuhren wir gegen die Räucheraale, die schlecht einzuschätzen waren und somit auch nicht unterschätzt werden durften. Aber unsere geniale Stimmung und die mentale Vorbereitung durch die richtigen Ansprachen von Stefan, Schiffi oder Steven vor jedem Rennen sorgten für weitere Siege an diesem Tag, der für mich persönlich zu den schönsten und erfolgreichsten gehören sollte, den ich je mit den Seebären erleben durfte. Die Räucheraale, wie auch die Icebreaker, die sich hier als die größten Favoriten darstellten, wurden nach 25 sec weggeschoben. Die Gruppenphase wurde mit dem 5. Sieg in explosiven 6 sec gegen die Ryck Piranhas abgeschlossen. Nun hatten wir das geschafft, was wir uns alle erhofft haben. Das Halbfinale war erreicht, dank unserer mentalen Stärke und die individuelle Einstellung auf jeden Gegner.
Wir waren einfach gut drauf und fuhren jedes Rennen als wär es das letzte. Dementsprechend gewannen wir auch das Halbfinale gegen die MaxxDragons in überraschend schnellen 9 sec.
Jetzt gab es kein Zurück mehr, wir waren alle heiß auf das Finale. Es zählte nur noch ein Gedanke: der Gesamtsieg war nun in greifbarer Nähe. Die Gegner im Finale hießen Icebreaker, was nochmal einen zusätzlichen Ansporn in Bezug auf das Familienduell Steven vs. Fred gab. Es herrschte totale Motivation und völlige Konzentration auf das letzte Rennen, denn die Gegner waren stark, auch wenn wir sie schon einmal an diesem Tag besiegt hatten. Ein letztes Mal wurde der Kreis gebildet, eine letzte Ansprache, die für die richtige Einstellung sorgte, wurde gehalten, und ein letzter innbrünstiger Schlachtruf, denn: Wir wollten gewinnen! Es war wie ein Gefühl, in einer Herde von wilden, bissigen Bullen zu sein, die mit scharrenden Hufen in den Startlöchern standen. Wir stiegen ins Boot ein, die Nerven zum Zerreißen gespannt, READY, ATTENTION… doch das GO kam viel zu spät und ein Frühstart war nicht mehr zu verhindern, der allerdings nicht abgepfiffen wurde. Schiffi hörte sogar kurzzeitig auf mit Paddeln, wodurch wir zu Beginn in Rückstand geraten sind, aber wir sahen nur noch rot und hatten einfach nur den unbändigen Willen zu gewinnen. Damit begann eine seebärenstarke Aufholjagd, die nach nur 23 sec im Sieg gipfelte und die Emotionen zum Überkochen brachte. Wir hatten es geschafft: In 22 Rennen ungeschlagen, mit dem 3. Sieg in Folge beim 4. Anklamer Indoor Cup haben wir unsere Favoritenrolle verdient bestätigt. Beim anschließenden, ausgelassenen Baden fiel erst mal die ganze Anspannung ab und wir ließen uns feiern. Nach der Siegerehrung wurde noch unser Siegerlächeln für die Ewigkeit festgehalten und ein kräftiger Schluck aus dem Siegerpokal folgte. Damit ging ein Tag zu Ende, an dem einfach nichts schief gehen konnte, wie Stefan auf der Heimfahrt im Auto bewies, indem er mit einem Plastikeiskratzer sein Bier ohne großen Kraftaufwand öffnete.
Ich kann nur sagen, es war ein unbeschreibliches Gefühl so einen Tag miterleben zu dürfen und ich bin froh, zu diesem Team zu gehören und hoffe, dass noch viele weitere positive Erfahrungen folgen, denn WIR SIND SO GEIL!!!