Ein seltener und wunderschöner Gedanke, den Friedrich Wilhelm Fröbel, der Gründer des ersten Kindergartens, dereinst äußerte. Der Pädagoge hat ein menschliches Prinzip im Spiel erkannt, das auch jedem von uns sehr vertraut ist. Das Spiel verbindet uns. Ohne Gewalt treten wir in einen Wettstreit und gewinnen Erfahrungen, Fähigkeiten, Freude und Freundschaften.
Dass dieses menschliche Prinzip auch bei völlig unverfänglichen "heißen Wasserspielen" bzw. "Hot Water Games" greift, haben die Schweriner "Blues Brothers" unlängst erkannt und veranstalteten heuer zum 11. Mal ihren jährlichen Indoor-Drachenbootcup. Uns Rostocker Seebären war bei dieser Veranstaltung bisher noch kein Sieg in der Mixed-Klasse gelungen. Grund genug, den dritten Rang des Vorjahres tilgen zu wollen. Insgesamt gingen zehn Teams in der Sport-Klasse auf die Jagd nach Erfolgen im Schwimmbecken.
Eingeteilt in zwei Gruppen erwischten wir im ersten Lauf gleich einen der Favoriten. Die "Totenkopfbande", mehrmaliger Sieger der Veranstaltung, musste jedoch nach kurzem Aufbäumen die Segel streichen, da wir mit einem starken Boot von Beginn an konzentriert zu Werke gingen. Es folgten schnelle und "pflichtgemäße" Siege gegen ein Jugendboot der "Carolinum Dragons" aus Neustrelitz und ein Frauenboot der "Baumiezen".
Das Gruppenfinale jedoch versprach einen packenden Lauf. Bisher ebenfalls ungeschlagen wollten die "Indoorcupper" aus Brandenburg den ersten Rang in der Gruppe erreichen. Dieser war nötig, um im A-Finale mit dem anderen Gruppensieger um den größten Pokal zu kämpfen. Die Marschroute war klar... nämlich den sehr ruhigen und kraftvollen Schlag der Brandenburger brechen und ihnen unser Rennen aufzwingen. Eingestellt auf ein langes Kräftemessen ertönte das Startsignal und ein doch nicht ganz so langer Kampf begann. Die Tatik ging auf und der Guppensieg konnte unter Dach und Fach gebracht werden. Große Erleichterung, denn eine Verbesserung zum Vorjahr war gesichert und der Gesamtsieg möglich.
Gegner, wie sollte es auch anders sein, unsere guten Freunde aus Fürstenwalde, die "Zoo-Center Dragons". Indoortausendsassa, die nie aufgeben und immer einen harten Kampf versprechen. Nach einigen verheerenden Niederlagen in den vergangenen Jahren konnten wir den direkten, vor allem in der jüngeren Vergangenheit, deutlich zu unseren Gunsten wenden. Ein Finale als Inbergiff des Spielprinzips. Höchster Respekt sowohl vor dem Gegner als auch den Freunden aus Fürstenwalde. In der abgedunkelten Halle saßen sich die Teams bei finaltypischer, greifbarer Spannung gegenüber. "Are you ready...Attention...Go!" Schäumende Wogen und nach wenigen Schlägen auch brennende Muskeln, da der Gegner nicht daran dachte, dem Druck nachzugeben. Nachdem allerdings ein Rennrythmus gefunden war, ging es relativ stringent in Richtung des Sieges. Ein toller und athmosspärischer Lauf, der gehalten hatte, was er versprach, lag mit all seinen Lehren und Eindrücken hinter uns. Vor uns hingegen lag die Freude über unseren ersten Titelgewinn bei den "Hot Water Games" in Schwerin.
PS: Auch die Open-Klasse erlebte ein Novum. In einer kleinen Sponsoring-Aktion konnte das Männerboot "Team GoCo", bestehend aus Mitgliedern der Kanufreunde Rostocer Greif e.V. die Konkurrenz etwas aufmischen und den Gesamtsieg einfahren. Dabei stand der Spass für alle ersichtlich im Vordergrund. Nach der gelungenen Generalprobe seht ihr diese Combo schon bald wieder. Also haltet die Augen offen nach "Team GoCo".
PPS: Wir danken den "Blues Brothers" für die Ausrichtung des tollen und reibungslosen Wettkampfes. Besucht gerne ihre Homepage http://www.bluesbrothers.de/ bzw. ihr FB-Profil und unterstützt den Verein bei der Neuerrichtung eines Bootsunterstandes. Der alte ist einem Sturm zum Opfer gefallen, sodass die Kähne nun der Witterung ausgesetzt sind.