Zum ersten Mal in der Geschichte ging es für uns nach Brandenburg zum 3. ASC Indoor-Cup. Das Teilnehmerfeld war hochklassig und interessant gestaltet. Vier Gruppen á sieben Teams versprachen viele Rennen. Vor Ort erfuhren wir dann, dass die Renn"distanz" entgegen der üblichen Länge von ca. 2,5 m hier deutlich länger war - sieben Meter mussten zurück gelegt werden um zu gewinnen. Letztes Jahr dauerte das längste Rennen hier wohl fünf Minuten, wir waren gespannt.
Das erste Rennen gegen MZV Prague war dann auch gleich eines der längsten Rennen des Tages: nach knapp 3 Minuten mussten wir dann aber die erste Niederlage einstecken. Die Prager erwiesen sich als erfahrener und fanden den Schlüssel zum Sieg schneller als wir. Mit den Erkenntnissen aus diesem Rennen stellten wir dann unsere Taktik um.
Auch das zweite Rennen mussten wir gegen ein Prager Team bestreiten, diesmal gegen die Prague Dragon. Unsere Umstellung erwies sich als erfolgreich, nach knapp 30 Sekunden war unsere Bilanz wieder ausgeglichen und wir konnten den ersten Sieg einfahren.
Die Lokalmatadoren Steel Dragon I waren im dritten Rennen unsere Gegner. Gegen den späteren Gesamtsieger schafften wir es knapp 30 Sekunden Widerstand zu leisten, mussten dann aber anerkennend die Niederlage einstecken. Um noch eine Chance auf die Premium-Klasse zu haben, mussten wir nun die verbleibenden drei Rennen alle gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen.
Im vierten Rennen gab es ein Hochschulduell: Uni Rostock vs. FH Brandenburg. Nach 25 Sekunden setzten wir uns gegen die Krossen Krabben durch. Noch zwei Siege waren erforderlich.
Rennen fünf brachte uns den dritten Sieg, diesmal gegen Dragon United, das dritte Prager Team im Wettbewerb. Wieder benötigten wir 30 Sekunden, was für die Wettkampfstrecke eine relativ schnelle Zeit war.
Im letzten Gruppenrennen gegen Steel Dragon II musste dann noch ein Sieg her. 38 Sekunden nach dem Startsignal hatten wir unseren Teil zum Einzug in die Premium-Klasse beigetragen. Da die Prague Dragons anschließend gegen MZV Prague gewannen, war der Einzug unter die besten acht Teams des Wettkampfs gesichert. Erleichterung und Freude machte sich breit, gerade nach der langen Auftaktniederlage.
Im Zwischenlauf gings gegen Parkbänker I, ungeschlagener Sieger der Gruppe A. Unter anderem wurde RVD Dragon One geschlagen, wir waren also gewarnt. Es folgte aber eine Sternstunde unserer Indoor-Geschichte und in sagenhaften 23 Sekunden schoben wir die Parkbänker nach hinten. Der Einzug ins Halbfinale und unter die besten vier Teams war somit erreicht. Damit befanden wir uns in illustrer Gesellschaft: Totenkopfbande, Steeldragon I, Justiz Dragon und wir - auf der Anzeigentafel sah das ziemlich gut aus für uns.
Im Halbfinale ging es wieder gegen Steel Dragon I. Auch diesmal zogen wir den kürzeren, schafften es aber wieder knapp 30 Sekunden gegenzuhalten. Dennoch war Steel I eine Klasse für sich, was sie im Finale gegen die Justiz Dragons auch eindrucksvoll bewiesen.
Für uns ging es im Rennen um Platz 3 noch einmal gegen einen alten Bekannten - die Totenkopfbande. In Schwerin und Stralsund schoben sie uns jeweils nach knapp sechs bis neun Sekunden aus dem Becken. Doch wir witterten unsere Chance und gingen dementsprechend motiviert ins Rennen. Zwei Minuten später war das Rennen vorbei. Sieger war zwar wieder - und das absolut verdient - die Totenkopfbande, aber die ersten 60 - 70 Sekunden bewegte sich das Boot kaum und beide Teams präsentierten sich auf Augenhöhe. Dementsprechend gut war die Stimmung dann auch nach dem Rennen bei uns. In diesem hochklassigen Teilnehmerfeld auf Rang Vier einzulaufen, hätte vorher niemand erwartet. Blieben doch solch namenhafte Teams wie RVD Dragon One oder Team Neuruppin hinter uns.
Für 2013 werden wir dieses Event auf jeden Fall fest in die Planung einbauen, es war einfach toll! Das beweist wahrscheinlich auch die Tatsache, dass wir erst so gegen 2 Uhr nachts wieder in Rostock waren. Polizeikontrolle mit fehlerhaftem Licht und unauffindbarem Warndreieck bzw. Sanikasten inklusive. Aber das war's wert.