Es wird zeitiger dunkel, der Regen nimmt zu, die Temperaturen nehmen ab....und man holt die langen Sportsachen aus dem Schrank.... das bedeutet?
Zeit für das Rostocker Herbstrennen.
Nach dem Sieg auf 270 m und dem dritten Platz beim Nachtrennen auf 1200 m im Vorjahr wollten die Seebären an diese Erfolge anknüpfen. Aber wie jedes Jahr gab es eine überwiegend neue Besetzung, sodass niemand eine Vorhersage wagte.
In aller früh traf sich das Rudel zunächst am heimischen Liegeplatz um Pavillon und Paddel einzupacken. Voll gepackt robbten die Seebären zu den Kanufreunden und schlugen ihr Lager am Rande der bereits eingetroffenen Teams an der Warnow auf.
Nach einem lockeren Läufchen (aber nur ganz kurz....Seebären sind ja schließlich nicht fürs Laufen gemacht) mit anschließender Erwärmung ging es auch schon los. Im ersten Rennen auf 270 m mussten die Seebären sich den Teams der Black Pearl (leider ohne Jack Sparrow) und der WSAP SunDragons stellen. Mit fast 4 Sekunden Vorsprung gewannen die Seebären ihren Vorlauf. Der Auftakt war gelungen und der direkte Einzug in den Zwischenlauf mit der schnellsten Zeit insgesamt perfekt. Die erarbeitete Pause bis zu den Zwischenläufen, nutzten die Seebären als soziale Tiere um Kontakt mit den anderen Teams aufzunehmen. Zwei Seebären, die die Stadt und damit leider das Rudel verlassen mussten, dienten dabei zur Kontaktaufnahme. Sie wurden auf Schatzsuche geschickt und mussten sich diverse Hinweise durch tanzen, Puppenspiel, Pantomime u.a. erarbeiten. Nach dem Mittag ging es in die Zwischenläufe. Im ersten Rennen trafen die Seebären auf die IMG-Dragons und die SV Breitling Jugend. Mit einer Zeit von 64,31 sec, und damit noch mal 22 Hundertstel schneller als im Vorlauf, gewannen die Seebären auch dieses Rennen und zogen ins Halbfinale ein. So langsam war die Anspannung im Rudel zu spüren....was war da noch möglich? Jetzt hieß es Nerven bewahren und konzentriert bleiben. 16:10 stiegen die Seebären ins Boot und machten sich auf zum Start. Wieder Bahn zwei – das hatte bisher gut funktioniert. Die Gegner hießen SCN Icebreaker und Nordex Warriors. 16:20 ertönte das Startsignal. Nach nur 63,81 sec gewannen die Seebären auch dieses Rennen und zogen ins A-Finale ein. Der dritte Platz war damit sicher. Im Finale warteten nun der Pommern Express und Arabros. Wieder starteten die Seebären auf Bahn 2 – das musste einfach Glück bringen. Hoch konzentriert und voller Entschlossenheit ging es an den Start. Noch einmal ertönte: are you ready – attention – go! und los ging das Kräftemessen. Im Ziel angekommen, wagte es niemand zu sagen, welcher Platz es war.... alle drei Boote kamen verdammt eng beieinander durchs Ziel. Auch unser Steuermann (Torsten) wollte keine Prognose abgeben (an dieser Stelle: ein großes Dankeschön an Torsten, der uns die gesamte Kurzstrecke steuerte!!!). Also hieß es durchatmen, Ruhe bewahren und zur Siegerehrung zu gehen. Platz drei ging an Arabros. Wir waren schon mal zweiter und die Freude darüber war riesig. Als dann der zweite Platz aufgerufen wurde und der Name Pommern Express ertönte, gab es kein Halten mehr bei den Seebären!!! Sieg auf 270 m!!!
Viel Zeit zum Feiern blieb jedoch nicht. Es folgte das Nachtrennen auf 1200m. Zunächst erfolgte die obligatorische Präparation mit diversen Knicklichtern, wobei unser Steuermann Steven mit blinkender Lichterkette wieder mal eine Augenweide war.
Die Strecke verlief wie im Vorjahr hinaus in den Stadthafen, um eine mit Feuertonnnen markierte Wende wieder zurück zu den Kanufreunden. Beflügelt von dem Erfolg auf der Kurzstrecke, waren die Seebären
hoch motiviert und alle machten sich bewusst: das Rennen wird auch auf dem Hinweg entschieden. Dementsprechend legten die Seebären nach Überquerung der Startlinie los. Keiner schonte sich und alle holten das letzte bisschen Kraft aus sich heraus. Endlich kam die Wende. Es war zu spüren, dass die Hintour gut lief. Alle legten noch mehr Kraft rauf und der Rückweg war gefühlt ein nicht enden wollender Endspurt. Im Ziel angekommen, waren sich alle einig, dass es für die Seebären ein perfektes Rennen gewesen war, egal was am Ende für ein Platz dabei rausprang. Zufrieden zog das Rudel zur Siegerehrung. Insgesamt nahmen 27 Teams beim Nachtrennen teil. Bei der Top 10 angekommen und noch immer wurden die Seebären nicht aufgerufen. Es wurde spannend. Die Seebären stellten sich in einem Kreis zusammen...Top 5.... immer noch nicht dabei gewesen! Der dritte Platz ging an Lucky Punch. Die Seebären jubelten bereits über jeden Platz den sie weiter vorrückten. Nun blieben noch zwei Plätze und zwei Teams übrig. „Platz zwei geht an: Pommern and Friends!“ Die Seebären brachen in Jubelgebrüll aus. Sieg auch auf 1200 m! Einen Doppelsieg hätte vor diesem Tag niemand erwartet.