Gut zwei Wochen vor den Deutschen Langstreckenmeisterschaften in Saarbrücken zog es die „KfRG Rostocker Seebären“ ins südöstlich von Berlin gelegene Blossin, um vor Ort an einer Langstreckenregatta über 12 km teilzunehmen, deren bereits 8. Auflage von den Sportfreunden der „PneumantDragons“ organisiert und ausgerichtet wurde. Ziel der Übung sollte die Simulation von Abläufen in der Vorbereitung auf ein Stundenrennen sein. Zudem ging es natürlich um den intensiven Wettkampf und sportlichen Vergleich mit ausnahmslos starken Gegnern.

Da der Winter für die meisten von uns aus Langstreckentraining auf der Warnow sowie individuellen Ausdauer- und Krafteinheiten bestand, brannten die meisten Seebären auf eine Standortbestimmung. Die Konzeption der Regatta in Blossin spielte unserer Teamleitung dabei natürlich in die Karten, da sie vom Zeitpunkt und der Streckendistanz exzellent in die Vorbereitung zu passen schien. Zudem glänzte die Veranstaltung mit einer bekannt guten Organisation und dem bereits erwähnten starken Teilnehmerfeld. Die Vorjahressieger aus Berlin, der „Fliessexpress“, die wir in Saarbrücken als „Berlin Dragons“ wiedersehen werden, sollten sich als der erwartete Gradmesser erweisen. Mit den „Spreecoyoten“, unseren guten Freunden der „Zoo-Center Dragons“, den Veranstaltern der „PneumantDragons“ und den „Hawlingern“, die sich in Saarbrücken der Breitensportkonkurrenz stellen werden, startete eine ganze Armada sehr starker Fürstenwalder Teams. Die Dessauer „DragonOne“, die sich mit einigen Sportlern der „Spreepoint Dragons“ zusammentat, erweiterte das respektable Teilnehmerfeld. Froh waren wir Küstenkinder, dass mit den „BlueBulls“ vom SV Breitling bekannte Rostocker Gesichter den Weg ins Herz Brandenburgs fanden, um die Outdoor-Saison einzuläuten. Komplettiert wurde das Feld durch die Berliner „Quereinsteiger“, die Strausberger „Lakeside Dragons“ sowie die Beeskower „Pulsedriver“ und „Spreeteufel“.

Die Auslosung ergab Bahn 6 in Block 1 für uns. Darüber konnte wirklich keiner meckern. Zu oft schon erwies sich eine Außenbahn im Massenstart als nicht unbedeutender taktischer Vorteil. Um 13:34 Uhr ertönte dann das Startsignal und der Moment der Wahrheit war angebrochen. Auf der zuvor festgelegten Renneinteilung beharrend, gelang es den Rostocker Seebären einen kleinen Vorsprung auf das Feld herauszufahren, um schließlich gemeinsam mit den „Spreecoyoten“ in den engen Verbindungskanal zwischen windanfälligem Wolziger See und Langen See einzufahren.

Enge im Verbindungskanal

In der Folge zeichnete sich ein Taktikkrimi zwischen zwei ähnlich stark zu bewertenden Mannschaften ab. Die Coyoten konterten unsere Angriffe mit konsequent hohen Schlagzahlen, die wir allerdings auch auf Lager hatten. Dieses bekannte Spiel des Lauerns und Abwartens auf hohem Tempo, man wollte ja schließlich nicht von den zurückliegenden Booten eingeholt werden, zog sich bis zur ersten Wende am Ende des Langen Sees hin. Es gelang unserem Steuermann die Innenbahn zu verteidigen und den Gegner am Ausgang der Wende durch präzise angezählte Schläge zu überrumpeln. Nun galt es diesen hauchdünnen Vorsprung zu vergrößern bzw. den Gegner am Konter zu hindern. Aus besagten Gründen glich der Rückweg zum Kanal einem wilden Ritt, der sich jedoch auszahlte. Schlag um Schlag konnte der Abstand zu den Verfolgern vergrößert werden, während uns die bereits überholten Boote aus Block 1 bzw. die drei Minuten nach uns gestarteten aus Block 2 entgegenkamen. Es ging wieder in den Verbindungskanal, der das Boot unheimlich schwer und träge machte. Hier galt es möglichst wenig Geschwindigkeit einzubüßen, um nochmals mit allen letzten Reserven auf den Wolziger See in Richtung zweiter Wende zu brettern. Mit freier Sicht, unbändiger Motivation und Glücksgefühlen gingen wir in die zweite Wende, die uns auf die Zieleinfahrt spülte, auf der noch einmal all das abgebrannt wurde, was die Muskeln noch hergaben. Ein langer, hochfrequenter und kraftvoller Endspurt sollte, wenn nötig, noch einige Sekunden einbringen. Nach der Zieldurchfahrt freuten wir uns alle über den gefühlt guten Lauf. Die Luft kam schnell zurück und auch die Muskulatur erholte sich. Eine Stunde Drachenbootfahren am Limit ist demnach beim aktuellen Trainingsstand gut möglich. Eine erste wichtige Erkenntnis.     

Die Siegerehrung offenbarte dann schließlich eine gute Durchmischung der Teams auf die Startblöcke, sodass davon auszugehen ist, dass sich die einzelnen Boote gut auf der Strecke verteilt haben dürften. Im Großen und Ganzen spiegeln die Ergebnisse auch die Vermutung der Stärke des Teilnehmerfeldes wider. Ein Großteil (Platz 1-11) der angetretenen Mannschaften bewegte sich schließlich in einem Zeitkorridor von ungefähr fünf Minuten. Die Zoo-Center Dragons, die kein ausgemachtes Langstreckenteam sind, konnten mit 58:44 Minuten Rang 10 erreichen. Unsere Rostocker Freunde von den „Blue Bulls“ waren 24 Sekunden schneller und auf Rang 8 aufzufinden. Über die „Hawlinger“ auf Platz 6 und die „DragonOne“ auf Rang 4 mit einer Zeit von 56:20 Minuten ging es nun langsam in die von uns angesteuerten Gefilde. Unser Gegner aus dem über Kilometer andauernden Dogfight, die „Spreecoyoten“, wurden mit einer finalen Zeit von 55:03 Minuten auf Rang 3 berufen und ergatterten den Titel des besten Fürstenwalder Teams, der mit einem unerhört großen Pokal belohnt wurde :)

Nun machten wir es mit den „Berlin Dragons“ unter uns aus. Acht Sekunden trennten beide Mannschaften. Am Ende sollten wir Seebären jedoch das Nachsehen behalten und gratulieren dem „Fliessexpress“ zu einer guten Leistung und dem ersten Rang. Mit unserer Zeit von 54:23 Minuten und dem zweiten Platz können wir durchaus zufrieden sein. Die Blossiner Langstrecke hat aufgezeigt, was jeden Einzelnen von uns in Saarbrücken erwartet, wenn mit Erfolg abgeschnitten werden soll. Es gibt noch Potentiale, die mit großer Sicherheit abgerufen und noch ein paar Sekunden herauskitzeln werden. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Entscheidung die Strapazen der Vorbereitung einer Langstrecken-DM auf sich zu nehmen, nicht vergebens war und sein wird, sowohl in sportlicher als auch organisatorischer Hinsicht.

Die Mannschaft bedankt sich bei der Teamleitung für das Mehr an Zeit, Arbeit, Leidenschaft und Liebe, dass ihr in das Projekt investiert habt. Auch wenn nicht immer alles glatt läuft, sind und bleiben wir für immer „Rostocker Seebären“ und werden in den letzten beiden Feinschliffwochen nochmals Gas geben.

Wir gratulieren an dieser Stelle allen platzierten Mannschaften, bedanken uns bei den Veranstaltern sowie sämtlichen Helfern und der JBS in Blossin für die Ausrichtung dieser schönen Regatta. Wir wünschen allen Teams eine erfolgreiche Saison und freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch allen.

 

Teamfoto neben ungerechtfertigt großen Pokal der Spreecoyoten

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